Formen der kirchlichen Trauung – wie Ihr Euch das Ja-Wort geben könnt
Am schönsten Tag des Lebens soll alles perfekt sein. Dafür wird Monate im Voraus geplant, vom Polterabend bis zum Walzer bei der Hochzeitsparty. Ein Element, dass vor allem für religiöse Menschen zur Hochzeit dazugehört, ist die kirchliche Trauung. Wenn Ihr als Brautpaar Wert darauf legt, euch nicht nur vor dem Standesbeamten die Treue zu schwören, sondern Euch auch vor Gott einander schenken, dann könnt ihr das in verschiedenen Formen tun. Hier kommt es letztlich darauf an, zu welcher kirchlichen Gemeinschaft ihr gehört.
Katholische kirchliche Trauung von A – Z
Wenn Ihr der katholischen Kirche angehört, habt Ihr die Möglichkeit, Euren Ehebund durch eine katholische Trauung zu schließen. Nicht nur vor der staatlichen Instanz, sondern auch vor Eurer kirchlichen Gemeinschaft und vor Gott. Grundsätzlich gilt, dass die katholische kirchliche Trauung erst stattfinden kann, wenn Ihr vorher standesamtlich geheiratet habt. Der trauende Pfarrer benötigt also die Trauungsurkunde des Standesamtes. Gibt der zuständige Bischof seine Erlaubnis, könnt Ihr auch ohne standesamtliche Trauung kirchlich heiraten. Allerdings ist dies zivilrechtlich nicht anerkannt.
Was Ihr tun müsst, bevor die katholische Trauung stattfinden kann
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Zunächst einmal ist es wichtig, mit dem zuständigen Pfarrer Kontakt aufzunehmen. In der Regel ist dies der Seelsorger Eurer Wohnortgemeinde, wenn Ihr bereits zusammenlebt. Ansonsten wendet Ihr Euch an den Pfarrer, der für einen Eurer Wohnsitze zuständig ist. Falls Ihr in einer anderen Pfarrei als Eurer eigenen heiraten möchtet, benötigt Ihr von Eurem „Heimatpfarrer“ eine Genehmigung (Überweisung).
Unabhängig vom Ort, an dem Ihr Euch durch eine katholische Trauung aneinander binden möchtet, solltet Ihr eine sehr frühzeitige Anmeldung ins Auge fassen. Mit einer Vorlaufzeit von 6 oder sogar 12 Monaten bleibt Euch genügend Zeit für die Vorbereitung. Zu einer solchen gehören folgende Schritte:
- Anmeldung der Trauung mit Klärung des Termins Eurer kirchlichen Trauung
- Teilnahme an einem Ehevorbereitungsseminar (falls notwendig)
- Traugespräch mit dem trauenden Pfarrer oder Diakon
- Vorlage von Dokumenten (Personalausweis, maximal 6 Monate alte Taufurkunde)
- Erarbeitung des Ablaufplans in Zusammenarbeit mit dem Traupfarrer
- Auswahl von zwei Trauzeugen (sie sind vorgeschrieben)
Die kirchliche Trauung als Sakrament
Eine Ehe hat in der römisch-katholischen Kirche einen besonders hohen Stellenwert, da sie zu den sieben Sakramenten zählt und gemäß dem geltenden Kirchenrecht als unauflöslich gilt. Damit eine katholische Trauung für Euch möglich ist, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zu diesen zählt vor allem, dass:
- wenigstens einer der Brautleute muss Mitglied der römisch-katholischen Kirche sein
- der Bräutigam muss das 16. Lebensjahr und die Braut das 14. Lebensjahr vollendet haben (Codex Iuris Canonici, Can. 1083). Die Bischofskonferenzen dürfen höhere Mindestalter festlegen
- es dürfen keine Ehehindernisse gemäß göttlichem oder kirchlichem Recht vorliegen (z. B. bereits bestehender Ehebund, Blutsverwandtschaft, Priesterweihe)
- im Falle von vorliegenden Ehehindernissen ein Dispens durch den zuständigen Bischof oder eine römische Kirchenbehörde vorliegt
- zwei verschiedengeschlechtliche Personen heiraten (gleichgeschlechtliche Ehen sind nicht gestattet)
Sind diese Voraussetzungen gegeben, könnt Ihr die katholische Trauung als Teil Eurer Hochzeitszeremonie planen.
Was Ihr für eine katholische Trauung vorbereiten müsst
Die wichtigste Entscheidung am Beginn Eurer Planungen besteht darin, Euch für eine katholische Trauung im Rahmen einer Eucharistiefeier oder für einen Wortgottesdienst zu entscheiden. Bei der Eucharistiefeier erhaltet Ihr und Eure Gäste die Heilige Kommunion. Das bedeutet, der Priester feiert das Abendmahl mit Euch.
Zur Planung gehören dann die Erstellung eines Trauheftes mit allen Texten, Liedern und Riten, die Auswahl der musikalischen Untermalung (z. B. Organist, Band, Solisten), der Entwurf von Fürbitten, die Auswahl von Texten sowie die Suche nach Personen, die Texte oder Bitten vortragen könnten. Meist übernehmen Verwandte oder Freunde diese Aufgaben. Der Pfarrer kann bezüglich der Musik und Texte Vorschläge machen, allerdings kommt es hier sehr auf die Persönlichkeit des Priesters an. Manche können sich als unflexibel erweisen, bestehen auf der strikten Einhaltung der kirchlichen Rituale und sind oft auch nicht bereit, auf die Orgel zu verzichten. In einem solchen Fall kann es sinnvoll sein, Euch in einer anderen Pfarrei kirchlich trauen zu lassen. In der römisch-katholischen Kirche ist der eigentliche Trauritus (Eheversprechen, Trausegen) vorgegeben, was Eure Kreativität einschränkt. Viele Pfarrer sind aber bereit, Euch Zeit für ein persönliches Eheversprechen einzuräumen.
Was kostet eine katholische Trauung?
Es fallen für eine katholische Trauung grundsätzlich keine Kosten von Seiten der Pfarrei an, in der Ihr Euch das Ja-Wort geben möchtet. Lediglich für den Organisten müsst Ihr zwischen 40 und 100 Euro zahlen, wenn er Eure Trauung musikalisch untermalen soll. Leisten während Eurer Trauung Messdiener (auch als Ministranten bezeichnet) Dienst, dann solltet Ihr überlegen, ob Ihr ihnen einen kleinen Obolus für diesen Dienst gebt.
Viele Brautpaare entschließen sich auch dazu, der Pfarrei eine Spende zukommen zu lassen, sozusagen als Dankeschön. Wie hoch diese Spende ausfällt, ist Euch überlassen, viele Paare geben zwischen 100 und 200 Euro, entscheidet dies nach Eurem finanziellen Spielraum. Falls Ihr die Kirche dekorieren möchtet, etwa durch Anbringen von Blumenschmuck oder sonstige Dekorationen, müsst Ihr die Kosten dafür natürlich selbst tragen. Hier wird Euch der Pfarrer an den Kirchendiener der Pfarrei, auch als Mesner bzw. Küster genannt, verweisen. ER kann Euch Tipps für gute Blumengeschäfte geben und hilft in vielen Fällen beim Dekorieren. Indirekte Kosten fallen an, wenn Ihr den trauenden Pfarrer, den Organisten oder die Messdiener zur Hochzeitfeier einladet. Viele Brautpaare kennen ihren Heimatpfarrer seit ihrer eigenen Taufe und empfinden es als ganz normal, dass er eine Einladung erhält.
Die katholische Trauung und ihre Besonderheiten
Bevor Ihr Euch für eine katholische Trauung entscheidet, solltet Ihr Euch unbedingt vorher mit den Konsequenzen auseinandersetzen, die dieser Schritt hätte.
- Unauflöslichkeit der Ehe: Die größte Besonderheit einer katholischen Eheschließung besteht darin, dass sie als eines der insgesamt sieben Sakramente angesehen wird. Als Sakrament bezeichnet die römisch-katholische Kirche einen Ritus, der direkt auf Jesus Christus zurückzuführen ist. Sakramente können nicht rückgängig gemacht werden, wenn sie einmal vollzogen bzw. gespendet wurden. Das bedeutet in der Konsequenz, dass Eure Ehe unauflöslich ist, eine Scheidung ist nahezu unmöglich.
- Keine „Ehe für Alle“: Weiterhin darf die katholische Trauung ausschließlich den ehelichen Bund zwischen Mann und Frau besiegeln. Die römisch-katholische Kirche erkennt gleichgeschlechtliche Ehen nicht an. Die altkatholische Kirche bzw. Teile der protestantischen Kirche bieten Trauungen oder auch Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare an.
- Stichwort Kindererziehung: Wenn einer von Euch katholisch ist, der andere aber z. B. evangelisch, jüdisch oder muslimisch, dann muss der katholische Partner dem Pfarrer versichern, dass aus der Ehe hervorgehende Kinder getauft und im römisch-katholischen Glauben erzogen werden.
- Religionsverschiedene Ehe: Möchte ein Katholik beispielsweise eine Person jüdischen oder muslimischen Glaubens nach katholischem Ritus heiraten, so benötigt er dazu die Erlaubnis des zuständigen Diözesanbischofs.
- Neuvermählung nach Scheidung: Erfahrungsgemäß hält nicht jeder Liebesbund ewig. Seid ihr katholisch verheiratet, könnt Ihr Euch zwar zivilrechtlich scheiden lassen, bleibt aber in den Augen der römisch-katholischen Kirche verheiratet, da die Ehe als unauflöslich gilt. Wollt Ihr dann erneut eine katholische Trauung mit einem neuen Partner, bleibt Euch diese verwehrt.
- Scheidung einer katholischen Ehe: Grundsätzlich gilt eine durch die katholische Trauung geschlossene Ehe als nicht auflösbar. Es gibt aber einen Ausweg, nämlich dann, wenn im Rahmen eines kirchlichen Verfahrens festgestellt wird, dass die geschlossene Ehe von vornherein ungültig war (etwa, weil einer der Partner den anderen in einem wesentlichen Punkt belogen hat). Dann ist die Annullierung der ersten Ehe möglich und Ihr dürft erneut kirchlich heiraten.
Protestantische (evangelische) kirchliche Trauung
Seid Ihr beide evangelisch oder gehört zumindest einer von Euch der evangelischen Kirche an, dann könnt Ihr Euren Ehebund selbstverständlich durch eine evangelische kirchliche Trauung schließen. Die Zeremonie findet in einer zur jeweiligen Pfarrei gehörenden Kirche oder Kapelle statt. In Absprache mit dem trauenden Pfarrer oder Pfarrerin sind aber auch andere Örtlichkeiten denkbar. Erster Ansprechpartner ist der oder die Pastor(in) Eurer Wohnsitzgemeinde.
Diese Voraussetzungen für die evangelische Trauung müsst Ihr erfüllen
Auch in der evangelischen Kirche gilt, dass zunächst die standesamtliche Trauung stattfinden muss, bevor Ihr eine evangelische (protestantische) Trauung bekommt. Um die standesamtliche Trauung nachzuweisen, verlangt der evangelische Pastor bzw. Pfarrer eine vom Standesamt ausgestellte Bestätigung der Anmeldung oder die Heiratsurkunde. Neben der Zugehörigkeit wenigstens eines Partners müssen auch in der protestantischen Kirche die beiden Brautleute unterschiedlichen Geschlechtern angehören, also Mann und Frau sein*. Zudem müssen Braut und Bräutigam das vorgeschriebene Mindestalter haben, also in der Regel das 18. Lebensjahr vollendet haben. Laut Kirchenrecht sind zwar auch Eheschließungen von jüngeren Paaren möglich, was aber in Deutschland nicht zur gängigen Praxis gehört. Wie in der katholischen Kirche, so muss für eine evangelische Trauung ebenfalls zumindest einer der Brautleute Mitglied in der protestantischen Kirche sein. Trauzeugen werden nicht verlangt, sind aber möglich. In diesem Fall müssen sie mindestens 14 Jahre alt sein.
*( In einigen Evangelischen Landeskirchen ist es mittlerweile möglich, dass sich auch gleichgeschlechtliche Paare trauen lassen können. Möglich ist dieses zum Beispiel in der Badischen Landeskirche)
Frühzeitige Planung – so gelingt Eure evangelische Trauung
Bekanntermaßen sind Pastoren bzw. Pfarrer vielbeschäftigte Menschen, deren Kalender meist schnell gefüllt sind. Daher seid Ihr gut beraten, Euch frühzeitig um einen Termin für die evangelische Trauung zu kümmern. Sprecht Euren Pastor am besten schon sechs Monate, im Idealfall 12 Monate vorher auf Euren Wunschtermin an. Dann habt Ihr Gewissheit, dass Euer Seelsorger Zeit hat und könnt zudem ganz in Ruhe planen, die notwendigen Gespräche mit dem Pastor führen und den schönsten Tag Eures Lebens ohne Zeitdruck organisieren. Zu einer guten Planung gehören hauptsächlich folgende Schritte:
- Klärung des Termins sowie des Ortes für die evangelische Trauung
- Anmeldung der standesamtlichen Trauung
- Beschaffung der notwendigen Dokumente
- Vorbereitungsgespräche mit dem Pastor bezüglich der Liturgie
- Erstellung eines Trauheftes (mit Texten, gebeten und Liedern)
- Beauftragung von Musikern
- Auftragserteilung an das Blumengeschäft (für den Blumenschmuck)
- Suche nach Texten (Lesungstexte, Trauspruch, Fürbitten)
Wenn Ihr nicht in Eurer Heimatpfarrei heiraten möchtet, müsst Ihr dies mit Eurem Heimatpfarrer besprechen. Zudem müsst Ihr mit der Gemeinde, in der Eure evangelische Trauung stattfinden soll, klären, ob der dortige Pastor an Eurem Wunschtermin Zeit hat, um Euch zu vermählen. Um die Zeremonie noch persönlicher zu gestalten, könnt Ihr außerdem Familienangehörige fragen, ob sie im Gottesdienst die lesungstexte oder Fürbitten vortragen würden. Damit sie genug Zeit für die Vorbereitung haben, ist es sinnvoll, ihnen die entsprechenden Texte möglichst frühzeitig zukommen zu lassen. Das gleiche gilt für die musikalische Umrahmung. Solisten und Bands haben meist viele Termine für Auftritte, weshalb Ihr sie frühzeitig buchen solltet.
Welche Unterlagen benötigt Ihr für eine evangelische Trauung?
Auch für die Trauung in der evangelischen Kirche benötigt ihr verschiedene Unterlagen, die einerseits dazu dienen, Euch zu identifizieren und andererseits nachweisen, dass Ihr die Vorgaben bezüglich der staatlichen Eheschließung erfüllt. Daher müsst Ihr Eurem Pfarrer bzw. Pastor folgende Dokumente vorlegen:
- Personalausweis bzw. Reisepass
- Taufbescheinigung (nicht älter als sechs Monate, kann in der Pfarrei beantragt werden, wo Ihr getauft wurdet, falls nicht auf der Geburtsurkunde angegeben)
- Bescheinigung über die Konfirmation (ist meist auf der Geburtsurkunde vermerkt)
- Anmeldebescheinigung zur standesamtlichen Trauung bzw. Heiratsurkunde
- Dimissoriale/Zession (Erlaubnis des Heimatpfarrers, in einer anderen Gemeinde zu heiraten)
Evangelische Trauung – Unterschiede zur katholischen Kirche
Der wichtigste Unterschied besteht vor allem darin, dass die evangelische Trauung kein Sakrament ist. Sie hat zwar auch für die evangelische Kirche einen hohen Stellenwert, gilt aber nicht als unauflöslich. Eine Besonderheit bei der protestantischen Eheschließung ist auch der sogenannte Trauspruch. Dieser muss aus der Bibel stammen, ein selbst formulierter bzw. nicht aus der Hl. Schrift stammender Vers ist nicht zulässig. Hintergrund ist die große Bedeutung der Bibel für evangelische Christen. Weil die biblischen Texte eine so große Rolle spielen, ist eine evangelische Trauung oftmals mit mehreren Lesungstexten und Gebeten gefüllt. Auch das Vaterunser sowie ein Schlusssegen gehören zur evangelischen (und auch katholischen) Trauungszeremonie. Eine evangelische Trauung ist in den allermeisten Fällen als Wortgottesdienst gestaltet, nur auf besonderen Wunsch des Brautpaares kann der Pastor die Feier des Abendmahles in die Zeremonie integrieren.
Die evangelische Trauung und ihre Kosten
Wenn Ihr in der evangelischen Kirche heiraten möchtet, dann fallen für die evangelische Trauung normalerweise keine Kosten von Seiten der Gemeinde an. Es gibt allerdings Ausnahmen, in denen Ihr eine geringe Gebühr an die Pfarrei zahlen müsst. Wie hoch diese ist, erfahrt Ihr im Gespräch mit dem zuständigen Pastor.
Wollt Ihr Eure Zeremonie mit Orgelmusik untermalen, kann es sein, dass ein Honorar für den Organisten zwischen 40 und 100 Euro anfällt. Wollt Ihr lieber einen externen Instrumentalisten, einen Gesangssolisten oder gar eine Band engagieren, liegt dies kostentechnisch in Eurer Verantwortung. Möchtet Ihr die Kirche oder Kapelle, in der die evangelische Trauung stattfindet, durch Blumenschmuck oder sonstige Deko-Elemente für diesen Anlass verschönern, müsst Ihr die dafür notwendigen Kosten selbst zahlen. Die Gemeinde freut sich natürlich, wenn Ihr eine Spende tätigt und dem Küster oder sonstigen Helfern einen kleinen Betrag zukommen lasst. Es gehört auch in der evangelischen Kirche zum guten Ton, den Pastor zur Hochzeitsfeier einzuladen.
Ökumenische kirchliche Trauung
Immer häufiger ist es so, dass Brautpaare verschiedene Konfessionszugehörigkeiten haben. Wenn also einer von Euch römisch-katholisch ist und der andere evangelisch, dann gibt es die Möglichkeit, durch eine ökumenische Trauung die Ehe zu schließen. Die möglichen Lösungen sind hier:
- evangelischer Gottesdienst in einer evangelischen Kirche unter Beteiligung eines katholischen Seelsorgers
- katholischer Gottesdienst in einer katholischen Kirche unter Beteiligung eines evangelischen Pastors
Damit ein Katholik eine kirchlich anerkannte Ehe mit einem evangelischen Christen eingeht, fordert das römisch-katholische Eherecht sogar die Beteiligung eines katholischen Geistlichen. Beide Konfessionen haben inzwischen eine Liturgie erarbeitet, die unter der Bezeichnung „Gemeinsame Feier der kirchlichen Trauung“ bekannt ist und auf die die Pfarrer bzw. Pastoren zurückgreifen.
Voraussetzungen für eine Ökumenische Trauung
Um Euch durch eine ökumenische Trauung als Eheleute miteinander zu verbinden, müsst Ihr bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zu diesen Voraussetzungen gehört unter anderem:
- der Unterschied der Geschlechter (also Mann und Frau)
- beide Brautleute müssen einer christlichen Glaubensgemeinschaft angehören (eine ökumenische Trauung zwischen Christen und Moslems ist unzulässig)
- die standesamtliche Trauung muss bereits stattgefunden haben
- beide Partner müssen gültig getauft sein
- die Entscheidung über die Hauptzeremonie, also ob die Trauungszeremonie katholisch oder evangelisch sein soll, muss getroffen sein*
( In dieser Sache gibt es durchaus regionale Unterschiede bei den Landeskirchen. So ist zB. in der badischen Landeskirche keine Festlegung auf eine Konfession erforderlich und Ihr werden gleichberechtigt ökumenisch getraut. Genaueres erfahrt Ihr dann beim Traugespräch. Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr für den freundlichen Hinweis von Frau Pfarrerin Ulrike Trautz !)
Selbstverständlich müsst Ihr die ökumenische Trauung rechtzeitig organisieren. Meldet Euch daher frühzeitig beim zuständigen Pfarramt und klärt die Termine mit dem Pfarrer oder Pastor. Durch die Beteiligung von zwei Geistlichen ist es unter Umständen notwendig, mehr Vorbereitungsgespräche zu führen, als dies bei einer nicht ökumenischen Trauung üblich ist. Meist sprechen sich aber die geistlichen selbstständig ab, wer welchen Part während der Trauung übernimmt. Es ist zudem vorgeschrieben, dass immer der „Hausherr“ den eigentlichen Trauritus vollzieht. Der „Gastpfarrer“ übernimmt in vielen Fällen die Aufgabe der Predigt/Ansprache.
Worauf ihr bei einer kirchlichen Trauung noch achten solltet
Die Feier der Trauung ist ein ganz besonderes Ereignis, das Ihr natürlich in Form von schönen Fotos oder Videoaufnahmen festhalten möchtet. Das ist in den meisten katholischen oder evangelischen Gemeinden kein Problem. Allerdings sollten die Aktivitäten eines von Euch beauftragten Fotografen oder Filmers auf keinen Fall die Liturgie stören. Kein Pfarrer mag es, wenn er während der Trauliturgie oder der Segnung des Brautpaares eine Kamera direkt vor seinem Gesicht hat. Wenn Ihr einen Familienangehörigen mit dieser Aufgabe betraut, weist ihn vorher darauf hin, dass er möglichst unauffällig im Hintergrund bleibt und nicht im Weg steht.
Leider sind viele kirchliche Riten inzwischen nicht mehr bekannt bzw. werden nicht mehr praktiziert. Der Pfarrer oder Pastor gibt zwar während der kirchlichen Trauung Anweisungen, wenn er merkt, dass die Teilnehmenden überhaupt keinen oder nur wenig Bezug zur Kirche haben. Manchmal kann es aber auch hilfreich sein, wenn Ihr als Brautpaar vorher auf Eure Gäste einwirkt und sie beispielsweise darum bittet, mitgebrachte Handys auszuschalten, nicht zu telefonieren, sich nicht laut miteinander zu unterhalten oder gar für eine Zigarettenpause die Kirche zu verlassen. Die kirchliche Trauung dauert meist nicht länger als 45 Minuten und während dieser Zeit muss man nicht telefonieren, SMS schreiben oder rauchen.
Eine alte Tradition besteht auch darin, dass man das frisch vermählte Brautpaar nach der kirchlichen Trauung vor der Kirche mit einem Regen aus Reis empfängt. In Anbetracht der unzähligen hungernden Menschen auf der Welt solltet Ihr Eure Gäste darum bitten, von dieser Tradition Abstand zu nehmen. Es gibt viele andere Möglichkeiten, dem Paar Glück zu wünschen.
Wir hoffen Euch mit diesem kleinen Ratgeber eine Übersicht gegeben zu haben und wünschen Euch für Eure kirchliche Trauung Alles Gute!